© Bernhard Zech

Jahreszeitenwanderung

22.10.2023

An einem Sonntagmorgen Ende Oktober sind wir zu fünft in Richtung Brünnstein im Mangfallgebirge zu unserer Jahreszeitenwanderung mit Elke aufgebrochen

Dank der nicht allzu guten Wettervorhersage hatten wir glücklicherweise erst die Straßen und später die Berge fast für uns allein. Vom Parkplatz Rosengasse nahe des Sudelfeld Skigebiets haben wir unsere Wanderung gestartet.
Nachdem wir uns eingelaufen und zugegebenermaßen auch „eingeratscht“ hatten, haben wir uns der ersten Übung zum Thema unserer Wanderung gewidmet. Auf dem abwechslungsreichen Wanderweg nach oben sollten wir für eine Weile achtsam und schweigend gehen, um uns voll und ganz auf unsere Sinneswahrnehmung konzentrieren zu können. Wir gingen also jede(r) in ihrem bzw. seinem Tempo und nahmen die farbenfrohe, herbstliche Bergwelt in all ihren Facetten wahr und haben sie mit all unseren Sinnen genossen.
Nachdem wir alle genug Zeit hatten die Natur auf uns wirken zu lassen, haben wir uns an einer geeigneten Stelle mit etwas mehr Platz wieder versammelt. Im Kreis sitzend haben wir Begriffe gesammelt und notiert, die wir mit dem Herbst verbinden. Dabei ging es nicht nur um naheliegende Beobachtungen, sondern auch um alle Assoziationen, Gefühle und Stimmungen, die das Thema Herbst bei uns auslöst. Hier haben wir u.a. über die Themen „Spüren der Elemente“, „herbstliches Leuchten“ oder „Wärme“ gesprochen. Die Gedanken der anderen zu hören und sich auch in ihre Eindrücke hineinzuversetzen war bei dieser Übung sehr spannend und inspirierend. Nach dieser Reflexion haben wir unsere Wanderung in Richtung Brünnsteinhaus fortgesetzt.
Unsere nächste Aufgabe war es während des Gehens einen Gegenstand aus der Natur zu sammeln, der den Herbst in unseren Augen besonders gut verkörpert. Als wir alle das Suchen und Finden abgeschlossen hatten, haben wir uns wieder an einer schönen Stelle mit Aussicht versammelt. Wir haben uns unsere Fundstücke, wie beispielsweise bunte Ahornblätter oder Hagebutten, gegenseitig vorgestellt und diese besprochen. Interessant war, dass nun mehrfach ein Begriff gefallen ist, der bei den vorherigen Gesprächen noch nicht zur Sprache gekommen war: die Vergänglichkeit, die in der herbstlichen Natur besonders deutlich wird. 
 

Durch die Natur zu neuen Gedanken inspiriert haben wir im Anschluss an unserem Pausenplatz unsere mitgebrachte Brotzeit genossen. Glücklicherweise spielte auch das Wetter mit und wurde im Laufe des Tages immer besser.
Frisch gestärkt sind wir noch einige Kilometer zum Brünnsteinhaus weitermarschiert, wo wir auf der sonnigen Terrasse bei mittlerweile bestem Wetter die wunderbare Aussicht auf den wilden Kaiser bei Kaffee und Kuchen genossen haben.
Nach unserer Einkehr im Brünnsteinhaus haben wir uns aufgemacht in Richtung Brünnsteingipfel. Oben angekommen hatten wir eine wunderschöne Rundumsicht auf die umliegende Bergwelt sowie das Alpenvorland. Voller neuer Eindrücke und stolz noch einen Gipfel „gemacht“ zu haben, haben wir den Abstieg zurück zum Parkplatz angetreten.
Unseren gelungenen Bergtag haben wir auf dem Heimweg bei einem gemeinsamen Abendessen in Miesbach gemütlich ausklingen lassen. So konnten wir in aller Ruhe die Erlebnisse unseres Tages noch einmal gemeinsam Revue passieren lassen und sind mit frischen Eindrücken in die neue Woche gestartet.