© Susanne Mayerl

Himmelfahrtswochenende Tessin 2023

Klettern, Wandern, Radfahren, Flanieren….

21.05.2023

Nach längerer Zeit gab es wieder eine gemeinsame Unternehmung mit Martin. Vor Jahren waren wir mehrfach zum Klettern unterwegs gewesen und hatten viele schöne Erinnerungen daran. Wie es uns wohl diesmal gehen würde, schließlich waren wir ja alle älter geworden…?

Um es gleich vorweg zu sagen, es ging uns allen sehr gut und das trotz widrigen Wetters. Das Wichtigste für uns war eh, endlich mal wieder gemeinsam unterwegs zu sein.

Ausgangsort war der Campingplatz „Piccolo  Paradiso“ im Tal der Maggia, in Avegno, knapp 10 Kilometer nördlich von Locarno – ein idealer Ausgangspunkt für unsere Aktivitäten: die Kletterfelsen von Ponte Brolla fußläufig zu erreichen (wunderbarer Granit, viele Kletterrouten auch im 3-, 4-, 5-er Bereich, Mehrseillängen möglich), Bushaltestelle genau vor dem Campingplatz (Busticket inklusive für Campingplatznutzer!) und damit die Möglichkeit, Ausgangspunkte für Wanderungen bequem mit dem Bus anzufahren oder auch einen Ausflug an den Lago Maggiore zu machen.

Gleich schon am ersten Tag ging es zum Klettern. (Das trockene Wetter musste genutzt werden!) Und wir waren wieder alle begeistert, denn jeder/jede von uns konnte passende Routen finden. Zitat Hansi: „Ein Träumchen!“

Am Abend und in der Nacht hat es dann aber schwer geregnet, doch dank des großen vereinseigenen Pavillons, den Christian und Angelika organisiert hatten (DANKE!), saßen wir nicht nur an diesem Abend alle im Trockenen und ließen uns die Laune nicht verwässern.

Am nächsten Tag entschieden sich einige für eine Wanderung (die Felsen waren noch nass, das Klettern nicht möglich), andere fürs Radfahren. So fuhren die Wanderer mit dem Bus nach Maggia, wo Christian eine Rundwanderung entdeckt hatte. Unterstützt von Lutz fanden alle den Weg vorbei an Wasserfällen, blühenden Rosen, kleinen Kirchen, durch Birkenhaine, vorbei an mächtigen Maronibäumen, um dann wieder zum hübschen Bergdorf zurückzufinden. Überall faszinierte der Granit, als Wegplatten, Dachsteinen, Mauern, Stelen…. Wir hatten Glück mit dem Wetter, erst als wir das Bushäuschen wieder erreichten, setzte der Regen ein.

Am folgenden Tag war das Wetter leider nicht besser, zu unsicher, um zum Klettern zu gehen. So machte ein Teil unserer DAV-Gruppe einen Ausflug an den Lago Maggiore und erkundete die hübsche Altstadt von Locarno. Auch die berühmte Wallfahrtskirche Madonna del Sasso wurde besucht, von der man einen wunderbaren Blick auf den See hat.

Der andere Teil der Gruppe, der sich das Wandern auf die Fahne geschrieben hatte, machte sich an diesem Samstag zu siebt auf den Weg in das „Val Bavona“, dem hintersten Teil der Maggia-Tal-Verzweigungen. Mit dem Bus ging es zunächst 21 km nach Norden ins Dörfchen Bignasco. An der Post wurde umgestiegen in einen anderen Bus, um noch ca. 10 km bis fast ans Ende des Val Bavona „hoch“ zu fahren. In mehreren Stunden ging es dann zu Fuß zurück zum Haupttal nach Bignasco/Cavergno (ab hier Buslinie zum Campingplatz).

Das Tal ist ein landschaftlicher Traum: ein langgestrecktes Trogtal, von der Eiszeit geformt, übersät mit Steinen und Felsblöcken, wild-romantisch und sehr beindruckend- eine früh und mit großen Mühen für die Viehwirtschaft erschlossene Gegend (selbst unter Riesen-Findlingen hatte man Ställe oder Wohnräume eingebaut, die „Splüi“). Das harte und abgeschiedene Leben wurde allerdings irgendwann so riskant, dass das Tal verlassen werden musste. Gut zehn Weiler mit den typischen „Rustici“ (Steinhäusern) „stehen“ noch. Die meisten sind heute verlassene Zeugen der Vergangenheit, in den anderen herrscht (zumindest in den Sommermonaten) Leben.
Auf halber Strecke, bei Foroglio, toste eine 110 m hohe „Cascata“ (Wasserfall) herab.
Es war eine sehr kurzweilige Wanderung. (Dass es immer wieder mal geregnet hatte, störte fast gar nicht mehr.)

Wie in alten Zeiten hatte sich „Chefkoch Martin“ auch bei diesem „Revival-Treffen“ um unser leibliches Wohl gesorgt. Unter seiner exakten Anleitung (1x1 cm) wurden in großen Töpfen ein leckeres Risotto und ein Chili sin Carne gekocht und genossen. Selbst Peter war fleischlos glücklich und Benno fröhnte mal wieder dem Topfausschlecken…

Am letzten Tag, dem Abfahrtstag, erlaubte das Wetter dann doch noch einmal eine kleine Kletterpartie. Die Kletterer von uns hatte es nämlich wieder gepackt, sie wollten sich diese weitere Möglichkeit im Granit zu klettern nicht entgehen lassen. Die anderen fuhren gemütlich heim, legten einen Stopp in der Sonne (!!) am Bodensee ein und genossen das viel bessere Wetter nördlich des Alpenkamms.

Insgesamt waren es trotz des schlechten Wetters wunderschöne Tage gewesen, das vertraute Beisammensein war ganz besonders!

Deshalb ein großes Dankeschön an Martin und Silvie, dass sie sich wieder auf dieses Himmelfahrtskommando eingelassen und die anspruchsvolle Organisation im Vorfeld übernommen hatten!!!